Seyda

Daten und Fakten

Gemarkung 1666, Gesamtfläche ca.795 ha

Bevölkerung

896 (Stichtag 01.06.2015)
908 (Stichtag 01.06.2016)
914 (Stichtag 01.06.2017)
932 (Stichtag 01.06.2018)
939 (Stichtag 01.06.2019)
940 (Stichtag 01.06.2020)
914 (Stichtag 01.06.2021)
936 (Stichtag 01.06.2022)
899 (Stichtag 01.06.2023)

Geschichte/Chronik

Seyda ist seit der Eingemeindung am 01. März 2004 ein Ortsteil von Jessen (Elster). Mit den zur Zeit dort 900 Einwohnern und einer Gemarkungsfläche von 12,54 ha zählt Seyda zu einem der größten Ortsteile. Eine waldreiche Gegend, flaches Land und sandiger Boden sind für den Südrand des Flämings charakteristisch.

Noch heute leben viele Seydaer von der Landwirtschaft. Die Vereinigten Agrarbetriebe Seydaland bildeten sich 1990 aus den ehemaligen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG). Die Rinder- und Schweinezuchtanlagen, Spargel, Fleischprodukte und hervorragende Milchleistungen machten Seyda über die Landesgrenzen bekannt. Seit Mai 2002 wird eine Biogasanlage betrieben, die es ermöglicht, den Stoffkreislauf in der Landwirtschaft zu erweitern.

Der zweitgrößte Arbeitgeber ist der Diest-Hof, eine Diakonische Einrichtung für erwachsene Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen, die nach ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten gefördert werden, 1883 gegründet vom Verein zur Beschäftigung brotloser Arbeiter als Arbeiterkolonie. Ein hundert Jahre alter Baumbestand und restaurierte Fachwerkbauten prägen das Anwesen des Diest-Hofes.

Seydas östliche Grenze ist gleichzeitig das Tor zur Glücksburger Heide, ein ca. 6850 Hektar großes Waldgebiet mit einem weiten Netz von Rad- und Wanderwegen. Dieses Gebiet erkunden Sie am besten, indem Sie das Auto stehen lassen und mit dem Fahrrad weiterfahren. In den Wäldern um Seyda finden Sie viele erholsame Fleckchen. Je nach Jahreszeit kommen Pilzsucher und Jäger ebenfalls auf ihre Kosten.

Der Wildreichtum dieser Gegend führte wohl auch dazu, dass das Wappen von Seyda einen roten stehenden Hirsch, der sich nach links wendet, zeigt. Er steht auf silbernem Schild auf grünem Boden. Damit hatte die Stadt das Wappen der ehemaligen Herrschaft Seyda (Sydow) übernommen.

Seydas älteste Gastwirtschaft mit Biergarten und Saalbetrieb ist das "Schützenhaus" in der Jüterboger Straße. Familie Arndt führt das Haus in vierter Generation, erbaute 1952 auf dem Hof eine Kegelbahn und modernisierte diese komplett 2005.

Lassen Sie sich einladen zu einem geschichtlichen Rundgang durch den Ortsteil Seyda. Das eindrucksvollste Gebäude ist das 1605 erbaute Amtshaus. Es überragt alle umliegenden Häuser und unterscheidet sich grundlegend von ihnen. Zuerst diente es einem höherem kurfürstlich-sächsischen Beamten, der mit der Verwaltung des Amtes Seyda betraut war, als Amtswohnung. Als dann 1815 nach den Befreiungskriegen das Amt und die Stadt an Preußen fiel, wurde es Dienstgebäude eines Königlich Preußischen Gerichts. Das reichgezierte Portal, die Kreuzgewölbe in den Keller- und Parterreräumen, die Sandsteinpforten und Sandsteintreppen, die geschnitzten Türen, die große Halle im Obergeschoss, der überaus gefällige Fachwerkbau machen das große Haus zu einem Wahrzeichen der Stadt. 2004 erhielt das Haus neue Fenster und eine restaurierte Eingangstür.

Ein idyllisches Fleckchen findet sich hinter dem Amtshaus. Hier steht noch eine der letzten erhaltenen Schwengelpumpen, wie sie in früheren Zeiten in allen Seydaer Straßen vorzufinden waren.

Dem großzügig angelegte Marktplatz verleiht eine 1998 neu angepflanzte Lindenallee ein besonderes Ambiente. Hier steht der Staupstein, der früher die Stadtgrenze in der Jüterboger Straße markierte und auf dem im Mittelalter diejenigen geschlagen "gestäubt" wurden, die ein leichtes Verbrechen begangen hatten. An der Kreuzung zur Brauhausgasse hat die Sonnenuhr vom Amtshaus einen neuen sonnigen Platz gefunden.

Von der Burgstraße aus kommen wir durch das 1796 erbaute Kirchtor zum Kirchplatz. Rechts neben dem Kirchtor steht eines der letzten kleinen Fachwerkhäuser. Vor dem Eingang der Kirche steht die Luthereiche. Sie wurde 1883 zum 400. Geburtstag  Martin Luthers gepflanzt. Die riesige Linde vor dem Pfarrhaus ist wahrscheinlich der älteste Baum in Seyda und ca. 200 Jahre alt. Ein großer Stadtbrand hat 1708 die Kirche in Schutt und Asche gelegt. Kurze Zeit danach (1709-1711) hat man sie wieder aufgebaut. Die großen Figuren links und rechts vom Altar stellen die Apostel Petrus und Paulus dar, nach denen die Kirche benannt ist. Die Orgel fertigte 1883 Orgelbaumeister Geißler aus Eilenburg. In den Sommermonaten finden hier verschiedene Konzerte statt.

Hinter der Kirche  steht das ehemalige Schulhaus von 1881. Über die Neue Straße gelangt man in die Triftstraße. Seit 1980 steht hier ein neues Schulgebäude. Bis 1993 Sekundarschule und heute Grundschule für die Kinder der umliegenden Dörfer. Der Schulkomplex ist umgeben von einer Kleinsportanlage und der neuen KiTa "Spatzennest", einer Sporthalle und einem Fußballplatz, der vom Sportverein Rot-Weiß Seyda rege genutzt wird.

Ein kleines Museum zur Stadtgeschichte und ein heimatgeschichtliches Archiv laden sie auf eine Reise in die Vergangenheit ein. Das kulturelle Leben der Stadt bereichern der Seydaer Spielmannszug, der Seydaer Heimatverein mit seiner Trachtengruppe, der Sportverein Rot-Weiß, der Rassegeflügelzuchtverein und in der gut ausgerüsteten Freiwilligen Feuerwehr und im Katastrophenschutz engagieren sich viele junge Männer. Das Sommerfest des Diest-Hofes findet in jedem Jahr am dritten Juniwochenende statt und ihre Freude am Feiern bringen die Seydaer eine Woche später zum Schul- und Heimatfest zum Ausdruck.

Nicht zu vergessen, das Dorf Schadewalde. Es liegt etwa 1 km südlich von Seyda und wurde 1974 hier eingemeindet. Eine neue Straße, Gehwege und ein runder Ziehbrunnen, die kurz vor der Jahrtausendwende im Rahmen der Dorferneuerung entstanden, verleihen dem Ort ein harmonisches Bild. Hervorzuheben sind hier die hohen Toreinfahrten, die an die ehemaligen großen Bauernwirtschaften erinnern.

Ortsteilbeirat-Vereine-Ehrenbürger-Partnerschaften

Ortsteilbeirat

Matthias Wegener (Vorsitzender)

Martin Mende

Maik Heidemüller

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