Die Familie Hennig von Jessen (15)

Wappen und Helmkleinod*

(im Schlosshof, wiederhergestellt auf dem Schlosshof 2021 durch Firma Rehain, Prettin,  aus Mitteln der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz)

Mit der Urkunde vom 05. Mai 1556 (siehe Nr. 1) erhob Kaiser Karl V. seinen Hauptmann Moritz Hennig in den erblichen, ritterlichen Adelsstand. Diese Urkunde enthält eine genaue Zeichnung des verliehenen Wappens, beschreibt das Wappen und das Kleinod und legt die Wappenfarben fest:

„gelb oder gold-farb, in dern jedem aufrechts ain schwarzer Adler one Fues und Schwanz mit ain Kopf furwerts gekerth, roter ausgeschlagener Zungen und beiderseits aufgethanen Flugeln und die anderen zwaien Viertail des Schildes weiss oder silberfarb, in deren jeden aufrechts sampt seinem Hals aines schwarzen Morenhaupts, den Angesicht gegen den vorderen Tail des Schildes kerend, habend inn seinn linken Ohr ain gelbes Ringlinn und umb das Haupt ain rote oder rubinfarbe Pinden hindten zusamen geknupfft

und mit fliegenden Enden geziert, auff dem Schildt ain Torniershelm vornen mit gelber, hindten weisser und beiderseits schwarzer Helmdecken und von zwayn Pinden einer gelben und schwarzen ain gewundenes Pausch mit zurückfliegenden Enden geziert, darauff für sich aufrechts erscheinend ain schwarzer Adlerone Fues und Schwanz mit ainem Kopff, den Schnabel fur sich kerend mit roter ausgeschlagner Zungen und beiderseits gleich erhabenen Flugeln.“

Das Wappen nimmt Bezug auf den Namen Moritz des Nobilitierten. Moritz ist die deutsche Form des lateinischen Namens „Mauritius“. Mauritius war ein römischer Truppenführer, geboren vermutlich in Theben (Ägypten), der zum christlichen Glauben übergetreten war. Mit seiner Einheit, die ebenfalls aus Christen bestand, weigerte er sich, dem Befehl von Kaiser Maximianus (Mitregent von Kaiser Diokletian) Folge zu leisten, den alten Göttern zu opfern und sich an der Verfolgung von Christen zu beteiligen. Deshalb wurde er hingerichtet. Im Mittelalter wurde er als Heiliger Mauritius verehrt, und zwar insbesondere als Schutzpatron des Heeres und der Soldaten (Mauritiuskult). Wegen seiner afrikanischen Herkunft wird er in dem Hennig’schen Wappen ebenso wie in zahlreichen Stadtwappen und Siegelbildern (zum Beispiel der Erzbischöfe von Magdeburg) als Afrikaner dargestellt.

*Helmkleinod (auch Helmzier) ist ein aufgesteckter Zieraufsatz für Helme, die von Rittern getragen wurden … wikipedia

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